Chrisitine Rubel - Hörspiegel
Es gibt Alben, die zaubern schon ein Lächeln in das Gesicht, obwohl man nur das Cover in der Hand hält und bevor die ersten Töne erklingen. Dazu gehören eindeutig die Cds von Shiregreen. Zugegeben, ich mochte auch Typen wie Reinhard Mey, Hannes Wader und Kris Kristofferson. Klaus Adamaschek als Sänger und Kopf der Band Shiregreen ist ein würdiger Nachfolger und seine Lieder zu hören, ist wie nach einem langen Sommertag am Lagerfeuer sitzen und in die Flammen schauen. Einfach schön. Dabei sind es nicht nur die eingängigen Melodien, sondern auch die Texte, die gut ausgefeilt sind und zum Nachdenken anregen. Nach sieben englischen Alben singt Adamaschek zum ersten Mal auf deutsch, was ich nur begrüßen kann, denn es ist hörenswert, was er da von sich gibt. Er hat seine eigene Mischung aus amerikanischem Folk-Rock und deutschem Liedermachergut, die er mit Texten über Elben, das Ruhrgebiet, Freiheitsdrang und das Sandburgenbauen verwebt. Es macht einfach Spaß zuzuhören und auch das liebevoll gestaltete Booklet mit Texten und Fotos rundet das Ganze ab.
Rundum gelungen und absolut süchtig machend!
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Glitterhouse 09.2015
15er des so sympathischen komplett reifen feinfühligen Singer-Songwriters, erstmals (?) in Deutsch gesungen – musikalisch aber nach wie vor US-orientiert, z.B. nicht unähnlich gänzlich entspannten Versionen von Greg Brown, John Prine oder Jason Isbell, es erinnert auch mal an „Große“ wie Mark Knopfler, den ruhigen Neil Young oder Mitt-70er Dylan. Meist teilakustisch/elektrisch instrumentiert, mit (teils schön melodischen) Gitarren, Orgel bzw. Piano und/oder Akkordeon, viel Geige, ab und zu Banjo, Glockenspiel. Einige entzückende Slide-Einlagen! Ungemein warme Musik zwischen fließender friedlicher Americana, federleichtem apartem Folk bzw. leichtfüßigem Folk Rock. Seltener relaxter Roots Rock oder etwas bluesig eingefärbt. Persönlich geprägte Texte, empfehlenswert! (dvd)
www.glitterhouse.com |
Volker Rebell - Neue Pfade Rezension
Es steht ja noch ein zweiter Programmpunkt in dieser Stunde an, die Vorstellung des neuen Albums von Shiregreen, dem nordosthessischen Sänger Songschreiber und Gitarristen, der mit bürgerlichem Namen Klaus Adamaschek heißt, aus dem Ruhrgebiet stammt, in Rotenburg an der Fulda lebt, in jungen Jahren schon als Liedermacher unterwegs war, sich dann beruflich einen Namen als Naturschützer machte und eines der führenden deutschen Umweltzentrum aufbaute, das von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Doch seit einigen Jahren verwirklicht er seinen Traum, vornehmlich Musik zu machen. Bereits sieben Alben mit eigenen englischsprachigen Songs hat er veröffentlicht, doch nun folgte sein erstes Album mit deutschen Texten, es heißt „Neue Pfade“ und präsentiert eine nicht alltägliche Musikmischung, die sich am American Folk orientiert und gleichzeitig an die deutsche Liedermachertradition anknüpft. In einem der neuen Lieder beschreibt Shiregreen seinen eigenen musikalischen Weg, vom Nachspielen der Songklassiker „The House Of The Rising Sun“ und „Blowin’ In The Wind“ über seine Begeisterung für Künstler wie Reinhard Mey, Cat Stevens, Kris Kristofferson, Leonard Cohen, Don McLean und Neil Young, und wie er sich von diesen Vorbildern inspirieren ließ, um schließlich seine eigenen Lieder zu schreiben, was ihm nach eigener Aussage half, seinen eigenen Kompass zu finden. Über das Lied „Kompass“ erzählt Shiregreen.
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The Stories I Could Tell (Country Mag)
Der Songwriter Shiregreen aus dem nordhessischen Rotenburg hat sein aktuelles Album mit dem Zusatz „Fourteen Songs About Love, Dreams And Dinosaurs“ untertitelt. Und das passt, denn erzählt Geschichten aus seinem Leben. Gleich der erste Song des 55-jährigen ist Programm, „The Year That I Turn Fifty-Five“. „For The Memories“ erzählt in zwei Parts seine Gedanken zu seinem Leben. Die sind oft sehr nachdenklich, wie in „Old Graveyards“ oder wie in „Like A Dinosaur“, in dem der Sänger und Songschreiber davon singt, dass für ihn die wichtigen Dinge im Leben noch immer eher Sternschnuppen und Glühwürmchen sind, als hektische Fernsehshow und Handys. Damit fühlt er sich zwar manchmal wie ein Dinosaurier, aber obwohl diese ausgestorben sind, leben sie dennoch in unseren Köpfen weiter. Und das ist nur einer der Sätze, die viel über den nachdenklichen, ernsthaften und dabei positiven und auch fröhlichen Menschen Shiregreen aussagen. So erzählt er mit einer bestechenden Leichtigkeit „The Stories I Could Tell“, von gelebter Zufriedenheit in „Midnight Sun“ oder seinen tiefen Gefühlen in „All About You“.
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The Stories I Could Tell (Glitterhouse)
13er des leider unbekannten doch beständig wirklich exzellenten deutschen (englisch singenden) Singer-Songwriters, beeinflußt von und am ehesten verwandt mit Guy Clark, Kris Kristofferson. Also: Americana/Songwriter-Folk/Country bis hin zu purem Country. Ab und zu ein ganz klein wenig rockig oder mit einem Hauch Schwere versehen, aber selbst dann klingt er ungemein gelassen und relaxt – die Grundstimmung hier (passend zu seiner schönen ausgesprochen warmen Stimme). Teils leichtfüßig, friedlich tuckernd, mal atmosphärisch und eindringlich oder leise und zart, selten melancholisch, kurz auch etwas dramatisierend (in der Art eines Lee Clayton), meist einfach freundlich und extrem sympathisch. Die akustische Gitarre paart sich mit elektrischer und/oder Geige, Orgel, Akkordeon, Glockenspiel. Feines eingeheftetes 20-S.Booklet. Rundum gelungen, eine echte Empfehlung! (dvd) |
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