Songs & HOPE |
Musikalische Liebeserklärung an das Auenland Ein durchgängiger Regenbogen über dem Fuldatal bei Rotenburg-Braach, direkt zwischen dem Fluss und der Eisenbahn: Schon der erste Blick auf das Cover des neuen Shiregreen-Albums zeigt, worum es geht: Mit „Songs & HOPE“ legt der Liedermacher Klaus Adamaschek ein klares Bekenntnis zu seinen regionalen Wurzeln und Bindungen ab. Das Live-Album, das beim Osterkonzert im Licheröder Pavillon mitgeschnitten wurde, besitzt Best-of-Qualität und ist zudem ein gelungenes regionales Kooperationsprojekt. 17 Lieder des Licheröder Konzerts, davon 5 ganz neue, haben den Weg auf das erste Shiregreen-Live-Album Songs & HOPE gefunden. Immer wieder spielt dabei Adamascheks Zuhause im Fuldatal eine Rolle, das er in Anlehnung an Tolkiens „Herr der Ringe“ liebevoll sein „Auenland“ nennt. Und so sind es diesmal vor allem hier verankerte Themen wie der Zug der Kraniche, das jährliche Hochwasser oder vorbeirauschende Züge, die der Songpoet in Titeln wie „Vogelfrei“, „Winterzeit“ oder „Viertel vor Drei“ verarbeitet. Doch dann geht es plötzlich auch mal ganz woanders hin, an das tiefe Loch Maree in Schottland, zu den uralten „Bristlecone Pines“ in Nevada oder durch die engen Gassen von Marrakesh. Natürlich spielt auf Songs & HOPE auch die Corona-Pandemie eine Rolle, schließlich musste das Streaming-Konzert ja fast ohne Publikum stattfinden. Und so gibt es auch nachdenkliche Momente. Durch die bunte Songauswahl und Adamascheks persönliche Moderation entsteht aber eine entspannte Grundstimmung, der Blick geht nach vorn. Diesen positiven Grundansatz spiegelt auch der doppelsinnige Albumtitel wider, denn H.O.P.E. kann auch als Abkürzung für „Hold on, pandemic ends“ gelesen werden: Durchhalten, die Pandemie wird enden. Mit auf der Bühne stehen die Sängerin Marisa Linß an Cajon und Percussion und Paul Adamaschek an Bass und Piano, und in jedem Moment des energiegeladenen Konzertes merkt man den drei Musikern die Freude am gemeinsamen Musizieren an. Der dreistimmige Harmoniegesang wirkt live noch lebendiger als im Tonstudio, und vielleicht haben die drei nie besser gemeinsam gesungen als in Licherode. Mit „Where the streetlights end“ steuern Marisa Linß und Paul Adamaschek auch einen eigenen Song aus ihrem Duo-Projekt „From Home to Home“ bei, den Marisa augenzwinkernd ihrem Heimatort Hönebach widmet. Initiator und Veranstalter des Osterkonzerts war der Verein „Pro Region Mittleres Fuldatal“, der den Menschen „eine Auszeit vom Corona-Frust und etwas Zuversicht“ schenken wollte. Weitere Partner sind das Umweltbildungszentrum Licherode, das für das Konzert seinen Pavillon mit einer exquisiten Akustik zur Verfügung stellte, und die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, die das Album als Prämie in ihr kostenloses Bonus-Programm „STARS“ aufnehmen wird. Aufgezeichnet wurde das Konzert von Axel Deubener von „Tönlein Brillant“, die CD-Bearbeitung hat Wolfgang Manns im Rotenburger Toolhouse Studio übernommen. Für die kunstvolle Gestaltung des Album-Covers ist Michael Poppe-Kalthoff verantwortlich, die Fotos von Konzert und Fuldatal stammen von Angelika Adamaschek. Das letzte Shiregreen-Album „Deutschlandreise“ (2020) hat sich fünf Monate lang in der „Deutschen Liederbestenliste“ gehalten. Ein solcher Erfolg wird dem neuen „Best-of-Live-Album“ wohl eher nicht beschieden sein, denn das Werk ist bewusst regional angelegt. Aber darin liegt auch eine Stärke, und man kann sicher sein, dass diese „musikalische Visitenkarte der Region“ viele Freunde finden wird. |