References |
Persönliche Referenz an große Songwriter Das Shiregreen-Album „References“ bietet eine faszinierende Zeitreise durch 50 Jahre Songwriting Kann das sein? Neue und bisher unveröffentlichte Songs von Songwriter-Legenden wie Leonard Cohen, Joan Baez, Neil Young, Bob Dylan oder Tom Petty auf einem Album? Nein, natür¬lich nicht. Aber wenn man das neue Album „References“ von Shiregreen auflegt, dann trifft man tatsächlich all diese großen Songwriter wieder. Der Liedermacher und Sänger Klaus Adamaschek hat sich mit viel Gefühl, Kreativität und Mut daran gewagt, seinen musika¬lischen Vorbildern und Wegbe¬gleitern ein persönliches Denkmal zu setzen, und das nicht mit Cover-Versionen, sondern mit selbst geschriebenen „Referenz-Liedern“. „References“ ist ein klassisches Kon-zeptalbum, das fesselt und bewegt - und dabei enorm viel Spaß macht. Über drei Jahre lang hat der 61-jährige Liedermacher, Sänger und Gitarrist Klaus Adama-schek, der aus dem Ruhrgebiet stammt und heute im nordhessischen Rotenburg lebt, an seinem Projekt „REFERENCES – SONGS ABOUT SONGWRITERS“ gearbeitet. „Ich wollte all den großen Songwritern, die mich begleitet und geprägt ha¬ben, meine ganz per¬sönliche Referenz erweisen. Gleichzeitig wollte ich die Wurzeln spürbar machen, auf denen meine Musik, aber auch das Lebensgefühl vieler meiner Generation gründet,“ beschreibt Adamaschek seine Beweggrün¬de. „Das ist die Musik, die ich sechs Jahrzehnte lang Tag für Tag eingeatmet habe. Aber ich wollte die Lieder nicht einfach nachsingen, sondern neue Songs im Stil meiner 'Altvorderen' schreiben.“ Und dass der studierte Germanist und lebenslange Musiker das Songwriter-Handwerk bestens versteht, das hat er mit seinen bisherigen zehn Alben, aber auch mit dem Gewinn des internationalen Songwriter Contests „Comprosers“ in 2008 und seiner erfolgreichen halbjährigen Tour durch den Westen der USA in 2011 bewiesen. Jeder Titel auf dem Album „References“ ist einem oder auch gleich mehreren bekannten Songwritern gewidmet, und jedes Lied erzählt seine eigene Geschichte. Oft sind es Begebenheiten aus dem Leben der porträtierten Musiker, die Adamaschek aufgreift; so geht es in „Stolen Songs“ darum, wie John Fogerty von der Band Creedence Clearwater Revival die Rechte an seinen eigenen Liedern genommen wurden; und „Townes and me“ erzählt die tragische Lebensgeschichte des 1997 verstorbenen Songwriters Townes van Zandt. Gleichzeitig verwebt Adamaschek die Songs aber eng mit seiner eigenen Biografie, und ganz in der Tradition klassischen Songwritings geht es dabei um persönliche Begegnungen, schmerzhafte Häutungen und wundersame Wandlungen. Dabei lässt der versierte Liedermacher, der schon mit 12 Jahren seine ersten Lieder geschrieben hat, immer wieder gekonnt Zitate und Anspielungen aus den Songs seiner Vorbilder einfließen, ganz zur Freude der in Erinnerungen schwelgenden Zuhörer. Musikalisch ist das Album enorm vielfältig, denn Adamaschek spielt bewusst und gekonnt mit den prägenden Stilmitteln der porträtierten Künstler, so dass man die großen Vorbilder immer wieder herauszuhören glaubt. Die musikalische Bandbreite reicht dabei vom filigranen Gitarren-Picking a la Ralph McTell über orchestrale Elemente mit Geige, Querflöte und Akkordeon im Stil des späten Leonard Cohen bis hin zu den übersteuerten sphärischen E-Gitarren-Klängen eines Neil Young. Und doch bleibt jeder Song typisch Shiregreen, getragen von Adamascheks warmer Folkstimme, einem schlichtweg beglücken¬den mehrstimmigen Harmoniegesang und dem souverän-entspannten Sound der Shiregreen-Band. Zur langjährigen Stammbesetzung der Band gehören Paul Adamaschek am Bass, der dänische Gitarrist Tom Eriksen, der Geiger Lukas Bergmann und Sascha Schmitt an den Tasteninstrumenten. Besonders prägend diesmal die Sängerin Marisa Linß, die auch die berührenden Lead-Vocals zu den Referenzen an Emmylou Harris und Joan Baez beisteuert, und Morris Kleinert, der mit Pedal Steel und Dobro für sehr feine ur-amerikanische Untertöne fernab der üblichen Country-Klischees sorgt. Neu bei Shiregreen sind Kristin Alsbach an der Querflöte und Lukas Biermanns an den Drums. Mit hörbarer Spielfreude sorgen die neun Musiker dafür, dass jedes der 15 Referenz-Lieder als eigenständige kleine Perle der Songwriter-Musik erstrahlt. Ausgesprochen liebevoll zeigt sich auch die grafische Gestaltung des Albums. So hält das 36-seitige (!) Booklet für jeden Song eine eigene Doppelseite bereit: mit englischem Originaltext, deutscher Übersetzung, Hintergrundinfos und zur Song-Atmosphäre passendem Artwork. Man spürt, dass alle Beteiligten, vom Songwriter und den Musikern über das Produktionsteam bis zu Fotografin und Grafiker, an einem Strang gezogen haben, um „References“ zu einem in sich schlüssigen Gesamtkunstwerk werden zu lassen. Aufgenommen wurde das Album von Wolfgang Manns im renommierten Toolhouse Studio in Rotenburg an der Fulda. - „References“ von Shiregreen erscheint am 29. März 2019 bei DMG Germany (DMG 54.218206.2). „Ich habe meine Referenz-Lieder in Respekt und Dankbarkeit für von mir verehrte Songwriter verfasst, deren Lebenswerk mich, wie viele andere meiner Generation, tief berührt und geprägt hat und deren Lieder für mich eine lebenslange Inspiration dar-stellen.“ (Klaus Adamaschek, Dezember 2018) |